Im Fokus
25.02.2025
Darmkrebsmonat März
Früherkennung rettet Leben

Jedes Jahr im März rückt die Bedeutung der Früherkennung von Darmkrebs in den Fokus. Mit etwa 55.000 Neuerkrankungen und rund 23.000 Todesfällen pro Jahr zählt Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Doch es gibt eine gute Nachricht: Frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr hoch.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nutzt den Aktionsmonat, um Ärztinnen und Ärzte aufzurufen, auf die Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge hinzuweisen. „Früh erkannt, ist Darmkrebs sehr gut heilbar. Die sicherste Methode, um Darmkrebs und seine Vorstufen zu erkennen, ist die Koloskopie“, so Dr. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der KBV. „Das ist eine gute Chance, Patientinnen und Patienten für das Thema zu sensibilisieren und darauf hinzuweisen."

Vorsorge in Zahlen: Ein positiver Trend
Im ersten Halbjahr 2024 wurden etwa 327.000 Früherkennungskoloskopien durchgeführt – 15.000 mehr als im ersten Halbjahr 2023. Das entspricht einem Anstieg von 4,8 Prozent. Auch die Anzahl der Stuhltests zur Bestimmung von okkultem Blut ist im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um etwa 80.000 gestiegen, was einem Plus von 8,0 Prozent entspricht. Die Zahlen aus dem Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung verdeutlichen: Das Bewusstsein für die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge wächst.
Organisiertes Darmkrebs-Früherkennungsprogramm
Seit 2019 gibt es das Darmkrebs-Früherkennungsprogramm als organisiertes Screening. Versicherte im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren erhalten von ihrer Krankenkasse eine Einladung zur Untersuchung. Dieses Schreiben informiert über das Programm und erinnert an den Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung.
Teil des Angebots ist ein einmaliges Beratungsgespräch für Frauen und Männer ab 50 Jahren. Dieses Gespräch kann von allen Vertragsärztinnen und -ärzten angeboten werden, die Leistungen zur Krebsfrüherkennung erbringen.
Informationsmaterialien für Praxen
Um Praxen bei der Aufklärung zu unterstützen, stellt die KBV verschiedene Materialien zur Verfügung:
- Wartezimmerplakat: Unter dem Titel „Große Probleme fangen oft klein an“ macht das Plakat auf die Darmkrebsfrüherkennung aufmerksam. Es kann kostenfrei über die KBV-Website bestellt werden.
- Patienteninformationen: Detaillierte Informationen zum Früherkennungsprogramm sowie zum Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl stehen als PDF-Dokumente zum Download bereit.
Dazu zählen neben Hausärztinnen und Hausärzten auch Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Urologinnen und Urologen. „Informieren Sie Ihre Patientinnen und Patienten über das Früherkennungsangebot und motivieren sie sie, die Koloskopie – oder alternativ auch den Stuhltest – nicht aufzuschieben“, appellierte Steiner jüngst an die Ärztinnen und Ärzte.
Der Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl kann ab 50 Jahren jährlich durchgeführt werden, ab 55 Jahren alle zwei Jahre – sofern keine Koloskopie in Anspruch genommen wird. Derzeit haben Männer ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie. Auch Frauen sollen künftig bereits ab 50 Anspruch auf eine Koloskopie haben. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss beschlossen. Zudem wurden die Intervalle bei den Stuhltests vereinheitlicht. Die Änderungen treten frühestens zum 1. April 2025 in Kraft.
Celina Ritter
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