10.11.2021

Richtig kodieren leicht gemacht

Die Illustration zeigt einen Mann vor einem Smart-Board, auf dem Codeschnipsel zu sehen sind.
Das Kodieren wirkt sich auf die Geldströme im Gesundheitssystem aus. Quelle: KBV

Die neue digitale Kodierunterstützung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hilft Ärztinnen und Ärzten bei der präzisen Diagnosenverschlüsselung.

 

Auf Laien wirken ICD-10-GM-Kodes wie eine beliebig zusammengewürfelte Kombination aus Zahlen und Buchstaben. So steht bei einer heftigen Erkältung zum Beispiel J06.9 G auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Der Arbeitgeber soll eben nicht wissen, woran der oder die Beschäftigte erkrankt ist. Für Medizinerinnen und Mediziner sowie Krankenkassen ist dieses Wissen aber zwingend erforderlich. Genauso wie eine möglichst präzise Kodierung nach der ICD-10-GM, der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme 10. Revision German Modification“. Diese wirkt sich nämlich auf die Geldströme im Gesundheitssystem aus. Um den Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bei der richtigen Vergabe der ICD-10-GM-Kodes zu helfen, hat die KBV eine digitale Kodierunterstützung entwickelt. Der Auftrag dazu stammt aus dem Terminservice- und Versorgungsgesetz.

Mit der Kordierunterstützung erhalten Praxen einen digitalen Helfer, der sie beim Verschlüsseln von Diagnosen unterstützen soll. Sie wird in das Praxisverwaltungssystem (PVS) eingebunden und steht direkt beim Kodieren zur Verfügung. Wichtig: Damit kommen keine neuen Regelungen oder Vorgaben, Basis ist und bleibt die ICD-10-GM. Für häufige Diagnosen mit hohen Fallzahlen und einer komplexen Kodierung gibt es zudem den Kodier-Check. Er startet zunächst für die vier Diagnosenbereiche Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus und Bluthochdruckfolgen. Beim Kodier-Check prüft die Software, ob der ausgewählte Kode passt. Wie genau das funktioniert, erklärt die KBV in einem Video:

Die Illustration zeigt einen Arzt im Gespräch mit einer Patientin, umgeben von Icons und Kacheln mit Akten und technischen Geräten.

Zudem hat die KBV eine Broschüre rund um die digitale Kodierunterstützung in der Reihe PraxisWissen herausgegeben und eine Website zu dem Thema. Das Heft „Kodierunterstützung: Direkt und digital – so hilft die Praxissoftware bei der Diagnosenverschlüsselung“ ist in der KBV-Mediathek zu finden.

Meike Ackermann

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