02.09.2022

Sexueller Kindesmissbrauch

Geschichten, die zählen

Das Foto ist ein Symbolbild zum Thema sexuelle Gewalt. Es zeigt ein Mädchen mit einem Teddy.
„Geschichten, die zählen“ ist ein Erinnerungsort für die persönlichen Berichte von Menschen, die sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend erfahren haben. Foto: Elena Nichizhenova / Adobe Stock

Ein neues Online-Portal macht die persönlichen Geschichten Überlebender sexuellen Kindesmissbrauchs sichtbar.

 

Anfang dieses Jahres startete die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs ein weltweit einzigartiges Projekt. Das Portal geschichten-die-zaehlen.de macht zahlreiche Erfahrungen und Lebenswege von Menschen sichtbar, die als Kinder sexualisierte Gewalt erlebt haben. In enger Abstimmung mit Betroffenen vermitteln pseudonymisierte Berichte Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von im Kindes- und Jugendalter sexuell missbrauchten Menschen. Sowohl die unmittelbaren als auch langfristigen Folgen werden offengelegt, aber auch der extreme Kraftakt der Bewältigung des Erlebten und Perspektiven für Betroffene werden aufgezeigt.

 

Zeugnis ablegen, sagen was ist und damit die erlebte Gewalt sichtbar machen

 

Das neue Online-Portal „Geschichten, die zählen“ soll ein Ort der Anerkennung für von sexuellem Kindesmissbrauch betroffene Menschen sein und für Strukturen und Mechanismen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen, sensibilisieren. Beratung und Hilfestellungen werden ebenfalls angeboten.

Viele Missbrauchsopfer fühlen sich bis heute stigmatisiert. Durch die Veröffentlichung von fast 3.000 authentischen persönlichen Erfahrungsberichten soll mehr Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und damit zu einer Enttabuisierung beigetragen werden. Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs setzt sich bereits seit 2016 für die Belange betroffener Menschen ein.

Katharina Lenz

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